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#Tierärztin: Aus Leidenschaft für die Landwirtschaft

Als Tierärztin habe ich einen aktuellen Bezug zu den Herausforderungen in der Landwirtschaft. Mein Fachwissen in den Bereichen Tierhaltung, Tierschutz und Verbraucherschutz durfte ich im Herbst 2019 in der Fachgruppe „Landwirtschaft und Umwelt“ in die Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer neuen Brandenburger Landesregierung einbringen. Wir brauchen eine funktionierende regionale Wertschöpfungskette, um die Landwirtschaft vor Ort zu fördern und die ländlichen Regionen zu stärken. Die gesellschaftliche Akzeptanz der Landwirtschaft kann nur durch mehr Tierwohl und umfangreiche Information der Verbraucher gestärkt werden.  

Landwirte fair entlohnen

Als Tierärztin sehe ich, ob Tiere gesund sind und sich wohlfühlen. Bestehende Defizite im Bereich der Tierhaltung müssen klar benannt und aufgehoben werden. Illegaler Welpenhandel, Qualzuchten, falsche Fütterung und Pflege – viele Tiere leiden unbemerkt, weil es den Tierhaltern an Sachkunde und Einfühlungsvermögen mangelt. Aufklärung und angemessene Vorschriften müssen hier Abhilfe schaffen.

Regionale Landwirtschaft und Tierwohl fördern

Lebensmittel, die über kurze Transportwege zum Verbraucher gelangen sind nachhaltig und ökologisch. Außerdem ist die Landwirtschaft häufig die wichtigste Wirtschaftskraft auf dem Land, die Arbeitsplätze schafft und den ländlichen Raum belebt. Trotzdem nimmt die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe ab. Nur durch eine stärkere Förderung der Betriebe vor Ort kann der Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten gelingen. Um die gesellschaftliche Akzeptanz in der Landwirtschaft langfristig zu erhalten, brauchen wir einen Umbau der Nutztierhaltung. Dieser darf jedoch nicht zu Lasten unserer Landwirte gehen. Tierhalter brauchen staatlich abgesicherte Verträge, um Planungssicherheit bei Investitionen in mehr Tierwohl zu erhalten und wettbewerbsfähig zu bleiben. Hochwertige, regional und nachhaltig erzeugte Lebensmittel dürfen nicht durch Billigimporte aus dem Ausland vom Markt verdrängt werden.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern

Eine starke und nachhaltige Landwirtschaft mit Obst- und Gemüseanbau sowie Imkerei und Fischerei ist unverzichtbar. Unsere Landwirte sichern unsere Ernährung, pflegen die Kulturlandschaften und leisten einen großen Beitrag zum sozialen Leben in den Dörfern. Das verdient Anerkennung, Respekt und eine faire Entlohnung.

Verbraucher transparent informieren 

Beim Lebensmitteleinkauf nehme ich wahr, dass sich vergleichbare Produkte stark im Preis unterscheiden. Was fehlt, ist die Gewissheit, dass die Lebensmittel auch in Bezug auf Regionalität, Umwelt- und Tierschutzanforderungen ihren Preis wert sind. Zum Teil sind die Deklarationen irreführend, so dass Vertrauen verspielt wird. Wir brauchen eine transparente und einheitliche Lebensmittelkennzeichnung, um den Verbrauchern die Entscheidung für eine nachhaltige Landwirtschaft an der Supermarktkasse leicht zu machen.